Beim ITS verwahrte Effekten
Bei den Effekten handelt es sich um persönliche Gegenstände, die Häftlingen bei ihrer Einlieferung ins Konzentrationslager abgenommen wurden, wie etwa Brieftaschen, Ausweispapiere, Fotos oder Briefe. Geld und Wertgegenstände hatten die Nationalsozialisten damals konfisziert. Die Effekten haben von daher zumeist keinen materiellen, aber einen hohen ideellen Wert für die Familienangehörigen.Die ehemaligen Eigentümer der im ITS verwahrten Effekten waren überwiegend politisch Verfolgte. Vermutlich sind Angehörige aller Nationen darunter, deren Länder von den Nationalsozialisten besetzt wurden. Die Mehrzahl unter ihnen sind Osteuropäer. Jüdische Inhaftierte sowie Sinti und Roma sind dagegen nur in Ausnahmefällen zu finden. Verwahrt werden im Archiv noch circa 3.300 Effekten, davon sind in circa 2.800 Fällen die einstigen Eigentümer namentlich bekannt. Die persönlichen Gegenstände stammen hauptsächlich aus den Konzentrationslagern Neuengamme (2.400) und Dachau (330). Darüber hinaus sind Effekten einiger weniger Häftlinge der Gestapo Hamburg, aus den Konzentrationslagern Natzweiler und Bergen-Belsen sowie den Durchgangslagern Amersfoort und Compiègne zu finden. Die Häftlinge aus Amersfoort und Compiégne sind zumeist nach Neuengamme weiter deportiert worden. In den Effekten aus dem KZ Dachau befinden sich auch die Gegenstände von 21 Häftlingen, die sie selbst offenkundig entwendet hatten. Diese 21 Personen waren, bevor sie ins KZ Dachau gelangten, zunächst im KZ Buchenwald inhaftiert gewesen. Sie waren so genannte "BV-ler", d.h. befanden sich in "Befristeter Vorbeugehaft". Diese 21 wurden am 19.7.1943 aus Buchenwald nach Warschau verbracht, wo sie als Funktionshäftlinge im neu eingerichteten KZ Warschau die Häftlinge beaufsichtigen sollten, welche die Ruinen des im Mai 1943 zerstörten und liquidierten Ghettos Warschau räumen mussten. Es ging darum, die Ruinen nach wertvollen Gegenständen, verwertbaren Baustoffen und auch noch lebenden Juden zu durchforsten. Die Häftlinge des KZ Warschau wurden im Sommer 1944 nach Dachau transportiert. Keiner der 21 Funktionshäftlinge hatte vor Abfahrt aus Buchenwald selbst Effekten besessen, nun kamen sie an und ihnen gehörten Devisen, Uhren, Goldketten usw. Augenzeugen und Dokumente berichten davon, dass diese Funktionshäftlinge sich extrem brutal gegenüber den Häftlingen des KZ Warschau benommen hatten Weitere Informationen zur Bestandsgeschichte können im Findbuch B 1 - Verwaltungsamt für Innere Restitution nachgelesen werden.
- EHRI
- Archief
- de-002409-de_its_1_2_9
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer